Aktuellen Erhebungen zufolge nutzen die Deutschen das Smartphone genauso häufig wie Laptop oder Desktop PC, um im Internet zu surfen. Rund 90 Prozent der 14- bis 69-Jährigen sind mindestens einmal am Tag online. Während eine Firewall bei den meisten PC-Usern standard ist, wird das Thema bei mobilen Endgeräten häufig noch vernachlässigt. Wir verraten Ihnen, mit welchen Android-Firewalls Sie ab sofort auch mobil sicher im Internet unterwegs sind.

Android-Firewalls

Vorab: Was macht eine Firewall fürs Smartphone?

Mehr oder weniger machen alle im weiteren Artikel vorgestellten Apps das Gleiche: Sie sorgen dafür, dass ausschließlich ausgewählte Apps auf das Internet zugreifen dürfen (Whitelist). Allen anderen, eventuell verdeckt laufenden Programmen, wird der Zugriff verwehrt. Unterschieden werden muss zwischen Android-Firewalls ohne Root und Apps mit Root. Letztere funktionieren nur bei gerooteten Android-Smartphones.

Was bedeutet “Root”?   Wer sein Smartphone rootet, erhält die größtmöglichen Zugriffsrechte auf sein Android-Gerät. Hierdurch lässt sich u.a. das Design weiter personalisieren. Auch teils unnötige, vom Hersteller vorinstallierte Apps, die ohne Root-Rechte nicht deinstallierbar sind, können nach dem Rooten gelöscht werden.

Android-Firewalls ohne Root

Wenn ihr Android-Smartphone nicht gerootet wurde, empfehlen wir Ihnen, sich das Sicherheitspaket Dr. Web Antivirus mal genauer anzusehen. Neben der reinen Firewall verfügt die hervorragend bewertete App noch über ein paar weitere nützliche Features. Zum Beispiel einen Viren-Scan. In der Light Variante ist die App kostenlos.

Genau wie Dr. Web Antivirus benötigt auch die NetGuard – no-root Firewall keine Root-Rechte. Allerdings muss man hier auf weitere Sicherheits-Features verzichten. Hier handelt es sich tatsächlich “nur” um eine Firewall. Gleiches gilt für die “Firewall ohne Root” von Grey Shirts, die genau das bietet, was ihr Name verspricht und deshalb zurecht top bewertet ist.

Android-Firewalls mit Root

Wer die Einstellungen der Firewall sehr exakt konfigurieren möchte, macht mit der App AFWall+ alles richtig. Über die Front-End-Anwendung der Linux-Firewall »iptables« lässt sich (wie bei den anderen Firewalls auch) festlegen, welche Anwendung eine Datenverbindung über WLAN- bzw. Mobilfunknetze und bei Daten-Roaming aufbauen darf. Außerdem lässt sich der Datenverkehr während einer VPN-Verbindung oder über LAN steuern. Alternativ zur AFWall+ bietet auch die DroidWall zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Hier werden ebenfalls Root-Rechte benötigt.

Firewall = Antiviren-Programm?

Grundlegend unterscheidet man zwischen fünf verschiedenen Arten von Firewalls: Paketfilter Firewalls, Gateway-Firewalls, Stateful Inspection Firewalls, Proxy-Firewalls und Next-Generation-Firewalls. Manche Programme kombinieren mehrere Schutztechniken miteinander. Eines haben die Firewalls jedoch gemeinsam: Sie schützen den Zugriff auf ein lokales Netzwerk von außen sowie den Zugriff auf das Internet. Gegen Viren oder Trojaner, die sich bereits auf dem Rechner befinden, können die Programme aber nichts anrichten. Hier kommen dann Antiviren-Programme ins Spiel, die das System auf verdächtige Dateien hin untersuchen. Vermeintliche Schädlinge lassen sich dann entweder in Quarantäne verschieben oder sofort löschen. Gute Antiviren-Apps für Android sind beispielsweise Kaspersky Sicherheit und Avast Antivirus. Auch die oben genannte Dr. Web Antivirus Firewall ohne Root bietet ein integriertes Antivirus-Tool.

Bildquelle: www.pixabay.com/de/photos/mesh-nacht-zaun-loch-breakout-1209426/

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